
Verlieben auf eigene Gefahr
Poppy J. Anderson
Die Titans sind zurück
Wusstet ihr, dass es in New York gleich drei Football-Teams gibt? Natürlich die Giants und die Jets UND die Titans.
Das Team der Titans hat von allen dreien die mit Abstand coolste Chefin – wahrscheinlich sogar der gesamten Sportwelt – natürlich die heißesten Spieler der Liga und einen einzigartigen Blake ;-))
Ich schaue echt gern American Football. Ich finde es herrlich, was für durchgeknallte Typen es dort gibt, von den Spielern über die Trainer, vielleicht sogar den Medical Staff, bis hin zu den Fans. Spielzüge und Regeln zu verstehen und nachzuvollziehen, ist hingegen ein anderes Thema…
Bei genauer Betrachtung folgen die meisten Sportarten doch einfachen Regeln. Beim Fußball muss das Runde ins Eckige. Tor! Beim American Football muss das Ei über die Endlinie. Touchdown! So weit, so gut, so leicht. Wie das Ganze umgesetzt wird, überlasse ich gerne den Coaches mit ihren dicken Kopfhörern und beigefarbenen Einheitshosen, die hinter laminierten DIN A3-Spielzuglisten in ihre Headphones rufen.
Wer einmal die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt ein Spiel live anschauen. In New York waren wir bei einem Spiel der Giants – die Titans hatten gerade ihre Bye Week, also ihre spielfreie Woche… hihi…

Wie meistens in den USA ist alles größer, bunter, lauter. Da wir nicht gleich am richtigen Eingang waren, mussten wir einmal ums Metlife Stadium herum. Damit sind wir vermutlich schon mehr gelaufen als Eli Manning (da war er noch nicht in Rente) & Co. im ganzen Spiel.
Zu unserem Entsetzen wurde uns gesagt, unsere Handtaschen wären zu groß, die dürften nicht mit rein. Man gab uns durchsichtige Beutel, eine Art Gefrierbeutel, in die wir die notwendigsten Sachen stopfen sollten (also natürlich alles… Wer hat denn, bitte schön, was „unwichtiges“ in der Tasche?). Gesagt, getan. Schließlich war alles umgepackt und wir schafften es gerade noch so einen Finger durch die Tragelöcher zu quetschen. Dem kopfschüttelnden Ordner präsentierten wir stolz unser Werk, als wäre es die Vince Lombardy Trophy. Die leere Handtasche wartete in einer Bauwagen-Garderobe auf uns.
Da ein Spiel rund 3,5 Stunden dauert, besorgten wir uns noch Essen und Getränke. Beladen mit einem riesigen Cheeseburger und geschätzten 3 kg Cheese Fries (mit Käsesauce überzogene Pommes… sieht nicht so appetitlich aus, schmeckt aber erschreckend lecker) sowie einem Eimer Wasser erklommen wir unsere Sitzplätze. Jetzt konnte die Show beginnen.
Die Fans im weiten Rund rasteten aus, als die Spieler einliefen. Dabei rannten sie einfach nur durch Rauchschwaden und aufgereihte Cheerleader hindurch. Weitaus mehr Aufmerksamkeit gebührte natürlich der Nationalhymne. Aber das wäre ja ein eigenes Thema.

Die Spieler liefen also auf ihre jeweilige Spielfeldseite. Bedenkt man die schiere Zahl Personen am Spielfeldrand, ist klar, dass nicht beide Teams auf der gleichen Seite sein können, wie man es vom Fußball oder den meisten anderen Sportarten kennt. Es würde aber bestimmt nicht auffallen, wenn 1-2 Leute mehr von dort aus zuguckten. Andererseits hatten wir von der Tribüne aus einen viel besseren Blick auf das Geschehen.
Besonders spannend waren die Zuschauer um uns herum, die sich die fantasievollsten Kostüme ausdachten, freundliche Hinweise Richtung Spielfeld oder gegnerische Fans brüllten oder sich in den untersten Reihen fast von der Absperrung stürzten um auf der großen Leinwand gezeigt zu werden.
Man könnte tatsächlich die ganze Zeit auch auf die Leinwände schauen. Dort wurden ja nicht nur die Fans eingeblendet, sondern auch Spielszenen, Anweisungen fürs Publikum Lärm zu machen oder still zu sein (ok, das funktionierte eigentlich nie), Anfeuerungen durch Spieler und hin und wieder der Spielstand.

Der Oberschiedsrichter gab über Mikrofon seine Entscheidungen bekannt, was auch auf den Rundumleinwänden angezeigt wurde.
Ach ja, gespielt wurde auch noch. Helme klatschten auf Helme, Körper mähten Körper um, Beine rannten so schnell, dass sie sich fast selbst überholten. Es war immer was los.
Wer doch lieber daheim bleibt, der kann es sich mit der Titans-Reihe von Poppy J. Anderson gemütlich machen. Ohne Ausrüstung, ohne Helm, aber mit viel Charme und Witz sorgen die heißen Jungs mit ihren selbstbewussten Frauen für unterhaltsames, prickelndes Lesen.
Im mittlerweile 17. Band erobert Wide Receiver Hunter Stone das Herz von Physiotherapeutin Riley Manning auf nicht immer ganz charmante Weise. Riley ist auf der Suche nach ihren Wurzeln und welche Wendung diese Suche nimmt… da wäre ich ja niemals drauf gekommen. Aber lest am besten selbst, was das Leben für die Titans-Chaoten bereit hält. Mehr kann ich im Vorfeld gar nicht schreiben ohne zu spoilern.
Für euch heißt es jetzt: Down! Set! Read! – eure Ella!
P. S.: Auch in diesem Buch ist Platz für das lustige Wort „angelegentlich“. Ich muss gestehen, ich weiß immer noch nicht, was das eigentlich bedeutet, habe aber mittlerweile Spaß daran, beim Lesen danach zu suchen und wurde fündig: „Mhm“, Hunter begutachtete wie angelegentlich seine Fingernägel.
One Comment
Melanie
Mit Tom Peacock hat meine Titans-Sucht angefangen.
Ein Footballspiel in USA live zu erleben ist wirklich der Wahnsinn!!