
Endlich richtig cool!
Juma Kliebenstein
Jetzt wird gerockt! *Pommesgabelzeichen*
Nachschub für die erfolgreiche Cool-Reihe von Juma Kliebenstein: „Endlich richtig cool!“
Es ist zwar eine coole Sache, den Schulband-Wettbewerb zu gewinnen, aber dann geht die Arbeit ja erst richtig los. Doch wo sollen Martin, Karli und die restlichen Bandmitglieder der „Freaks“ üben? Gut, wenn man einen pfiffigen Opa hat, der genau weiß, wo die Jungs proben können und wie er selber davon profitiert.
Als wäre das noch nicht genug, hat Martin auch noch Probleme mit Frauen: er versteht sie einfach nicht! Luna ist plötzlich so komisch und was will Shirin auf einmal von ihm? Mama nervt mit ihren peinlichen Fragen. Aber von wem soll er sich Rat holen? Die anderen Freaks kennen sich auch nicht mit Frauen aus.
Doch der Sommer dreht sich nicht nur um Mädchen, es kommt obendrein ein waschechter Weltstar in die Stadt, nämlich Fuzzy Lemon, der an der Musikschule einen Workshop gibt, an dem auch Martin und Karli teilnehmen. Klar, dass ein paar aufregende Wochen vor ihnen liegen, in denen sie den „echten“ Fuzzy Lemon und seinen Sohn Philip ein bisschen näher kennenlernen und sozusagen einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen. Das Leben eines Rockstars hat viele schöne, aber auch einige nicht so schöne Seiten.
Sehr kurzweilig und mit viel Humor führt Juma Kliebenstein ihre Figuren durch einen aufregenden Sommer, in dem die Jungs Abenteuer erleben und Lektionen fürs Leben lernen. Am Ende zeigt Martin, warum er „endlich richtig cool“ ist.
Übrigens habe ich mir schon beim Lesen überlegt, welchen Künstlernamen ich mir geben würde, wäre ich ein Rockstar. Fuzzy Lemon klingt doch auch wesentlich rockiger und internationaler als Georg Toppe. Damit wäre man wohl eher in der Schlagerwelt zuhause und nicht in einer Liste mit Ozzy Osbourne, Mick Jagger oder Axl Rose.
Nach ein paar kreativen Buchstabendrehereien habe ich mich für Ava-Pearl Hendrix als Frontfrau der Band „Out of Tune“ entschieden. Solltet ihr das jemals bei Spotify oder anderen Kanälen entdecken, gerne mal downloaden und reinhören (keine Sorge, das wird nicht passieren…).

Vor einigen Jahren hatten meine Schwester und ich das Glück (und die nötigen Dollar), einen echten Rockstar zu treffen: Jon Bon Jovi. Nicht irgendwo zufällig auf der Straße, sondern organisiert bei einem Fan-Treffen mit der Möglichkeit ein gemeinsames Foto zu machen.
Wir flogen also nach Las Vegas und checkten im MGM Grand Hotel ein, in dem auch das Konzert stattfinden sollte. Das war mit Sicherheit das größte Hotel, in dem ich jemals war. Der einzige Weg, den ich finden konnte, war der von der Zimmertür zum Fahrstuhl. Danach war Ende. Es gab ungefähr 10 Fahrstühle, die im Kreis angeordnet waren, so dass man ständig auf einer anderen Seite aussteigen musste und sich zwischen Spielautomaten und Souveniershops wiederfand, sobald die Türen sich öffneten.
Es gab weder Uhren noch Hinweisschilder Richtung Ausgang, denn wer mal im Spielernetz gefangen ist, soll da auch bleiben. Wir mussten drei Leute befragen, um den Ausgang zu finden und ans Tageslicht zu kommen! Wenn man schon mal da ist, muss man schließlich den berühmten Strip entlang spazieren. Auch die anderen Hotels stehen dem MGM weder in Größe noch Prunk nach.
Aber zurück zum Rockstar-Treffen. Vor unserem Fototermin wurden wir zu ein paar hundert in einen kleinen Saal gepfercht um dort weitere Anweisungen zu erhalten. Man darf natürlich keine eigenen Fotos machen; Taschen, Jacken und sonstiges kann man an einer bestimmten Stelle ablegen und dann sofort wieder einsammeln; man läuft von links zum Fotopunkt und rechts zügig wieder ab; und das allerwichtigste: es werden keine Fragen gestellt!
Über diese Anweisung war ich gleichermaßen empört wie erleichtert. Wenn man schon den langen Weg auf sich nimmt, muss man doch wenigstens eine Frage stellen dürfen. Andererseits ist die große Frage, ja welche Frage soll man einem Weltstar stellen, die er zum einen noch nicht vier Millionen Mal schon beantwortet hat und die zum anderen nicht dämlich, sondern witzig und klug ist? Ich kann doch schlecht fragen, ob er den Weg zum Fotopunkt ohne Durchfragen gefunden hat oder ob sein Frühstück lecker war oder warum er „Prayer“ nicht mehr in meiner Lieblingsversion spielt.
Die Realität sah dann so aus, dass wir in einer langen Schlange aus überwiegend weiblichen Fans, die sich die Wartezeit mit Lidstrich nachziehen oder Haare richten verkürzten, durch Katakomben geführt wurden. Nach gut 2,5 Stunden erreichten wir den Fotopunkt, an dem Jon Bon Jovi stand und nur auf uns wartete (höhö). Er streckte mir breit lächelnd (das tat er ja eh schon seit Stunden, es war vermutlich eingebrannt) die Hand hin, die ich aufgeregt entgegennahm und inbrünstig „Hi“ flüsterte. Schon in diesem Moment fand ich es selber lustig, aber mehr Stimme wollte einfach nicht raus. Ich war auch ziemlich irritiert von seinem Bühnen-Make Up, das ihn schon ein wenig nach Wachsfigur aussehen ließ. Zum Glück gab er mir die Hand, sonst hätte ich wohl gezweifelt, ob er tatsächlich echt war.
Wir stellten uns also auf den Fotopunkt, der Fotograf drückte den Auslöser und schon merkte ich, wie mich die Hand auf meiner Schulter leicht zur Seite schob. Das Treffen war zwar sehr kurz, aber dafür richtig cool!
Ihr lest das Buch selber oder lest es jemandem vor – ich verstau mal wieder die Gitarre! Eure Ella