Roman

Bridgerton – Der Duke & ich

Julia Quinn

Oh lala, der Duke of Hastings!

Obwohl der erste Band der Regency Romance-Reihe bereits im Jahr 2000 erschienen ist, gewinnt Familie Bridgerton durch die Netflix-Verfilmung weltweit jede Menge neue Fans. Ich gehöre nun auch dazu. Der riesige Hype um die Serie hat mich schließlich neugierig gemacht. Und mal ehrlich, kann man zu diesem Duke nein sagen? 

Der Roman entführt in eine Welt voller Glanz und Träume und ist dabei noch überraschend lustig geschrieben. Gleichzeitig wird deutlich, wie hart das gesellschaftliche Leben in dieser Ära war. Ich mochte auch die vornehme Sprache sehr gern. Vermutlich war sie dennoch abgeschwächter als zur tatsächlichen Zeit, damit wir sie heute überhaupt noch verstehen können. 

Familie Bridgerton 

Violet und Edmund Bridgerton haben stolze acht (!) gemeinsame Kinder. Durch ziemlich blöde Umstände ist Edmund früh verstorben, was Lady Bridgerton zu einer jungen Witwe und alleinerziehenden Mutter machte und ihren Erstgeborenen, Anthony, zu einem sehr jungen Viscount und Familienoberhaupt. Die Geschwister Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacinth halten sie ziemlich auf Trab. Ist dir aufgefallen, dass die Namen dem Alphabet nach gehen? Ist das nicht lustig? 

Im ersten Band „Der Duke & ich“ geht es um die älteste Tochter Daphne und Simon Bassett, den Duke of Hastings. Daphne wird als Debütantin in die Gesellschaft, den „ton“, eingeführt. Ihre primäre Aufgabe ist es, einen passenden Ehemann zu finden. Sie träumt von einer eigenen Familie mit vielen Kindern. Doch der Londoner Heiratsmarkt ist ein Haifischbecken. 

Der Duke of Hastings weilt in der Stadt, ist an einer Heirat jedoch überhaupt nicht interessiert. Er leidet nach wie vor unter seiner lieblosen Kindheit, besonders der Verachtung des Vaters, und hat nicht vor für Nachkommen zu sorgen. 

Wie kommen die beiden dann überhaupt zusammen? Nun ja, Verehrer, die man tatsächlich heiraten möchte, geben sich bei Daphne nicht gerade die Klinke in die Hand – was natürlich auch an ihren drei strengen älteren Brüdern liegen könnte… Und Simon wird auf jedem Ball belagert, vor allem von ehrgeizigen Müttern, die ihre heiratsfähigen Töchter im wahrsten Sinne des Wortes an den Mann bringen wollen und vor nichts zurückschrecken, was wiederum den armen Duke of Hastings ziemlich verschreckt. Und so verbünden sich Daphne und Simon und geben vor, dass er um sie wirbt. Dadurch hält sie ihm die Heiratswütigen vom Leib, während Daphnes Ansehen steigt und ihr weitere Verehrer bringen wird. 

Dieser Plan geht allerdings nicht auf (natürlich tut er das nicht, also bitte!), denn sie haben nicht damit gerechnet, dass ihre Gefühle füreinander echt sind. (Hurra!) Der Weg zum Traualtar ist allerdings ziemlich holprig, denn der beste Freund des Dukes ist ausgerechnet Anthony Bridgerton. Und der weiß genau, wie dieser zum Thema Ehe und Familie steht. Er wird auf keinen Fall zulassen, dass seine Schwester unglücklich wird. 

Aber lest selbst, wie es zum Happy End kommt! 

Mein erster Buchtipp vor langer, langer Zeit…

Aus Lady Ellas Gesellschafts-Journal

In gesellschaftlichen Gruppen, gleich welchen Ranges oder welcher Größe, gibt es immer eine Person, die über alles und jeden Bescheid weiß. So auch in London im Jahre 1813. Die interessanteste Nebenfigur ist zugleich auch die Geheimnisvollste: Lady Whistledown! Niemand weiß, wer sie ist! Aber sie weiß alles über alle. Sie verfasst ein einseitiges Klatschblatt mit Insider-Informationen, die alle im „ton“ im Trüben tappen lassen, wer denn nun dahintersteckt. 

Die einen hassen es, wenn über sie geschrieben wird, die anderen lieben es und zählen sogar mit, wie oft sie erwähnt wurden und wiederum andere wünschten sich, Lady Whistledown würde einmal über sie schreiben. 

Das Interesse an Klatsch und Tratsch ist so alt wie die Menschheit. Wir haben das übrigens schon als Kinder erkannt und eine Straßenzeitung gemacht. Dank unseres investigativen Journalismus, knallharter Recherche und lustiger Interviews konnten wir in der Nachbarschaft alle Exemplare verkaufen. Und zwar von allen drei Ausgaben! Wobei ich zugeben muss, dass das letzte zusammengetackerte Heftchen fast nur noch aus Kochrezepten bestand, da unsere Straße wohl nicht mehr Themen hergab, seufz!   

Bridgerton im Streaming-TV

Ist es nicht erstaunlich, was für glamouröse und gigantische Bälle in der Regency Era gegeben wurden? So ein Setting ist natürlich perfekt um es auf die Bildschirme zu bringen. Die Serie wandelt die Handlungsstränge ein bisschen ab, was aber völlig ok ist. Ich finde, dass die Schauspieler/innen die Charaktere bestens verkörpern und ihnen dennoch einen eigenen Schliff verpassen. Oh lala, der Duke of Hastings, sag ich nur, meine Lieben! 

Egal, ob ihr das Buch lest oder die Serie schaut. Es lohnt sich auf jeden Fall! 

Über die Autorin Julia Quinn 

Julia Quinn studierte Kunstgeschichte in Harvard ehe sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckte. Sie wird auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet. Sie begeistert ihre Leserschaft durch warmherzige, humorvolle Schilderungen.   

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